Die Strompreise in Deutschland sind über 2,7-mal höher als im internationalen Durchschnitt. Preise in solchen Höhen gibt es sonst nur in Entwicklungsländern. Während die Deutschen 31,80 Cent pro Kilowattstunde zahlen, sind es 11,62 Cent im internationalen Durchschnitt.

Eine Kilowattstunde (kWh) Strom reicht aus für das Zubereiten eines Mittagessens für vier Personen auf einem Elektroherd, das Waschen von einer Maschine Wäsche, das Bügeln von 15 Hemden oder 20 Stunden fernsehen. Eine internationale Studie macht deutlich, dass die Strompreise für die deutschen Haushalte so hoch sind wie nie zuvor. 

Das Vergleichsportal Verivox hat die Strompreise von 133 Ländern verglichen und kam dabei zu einem überraschenden Ergebnis: 

“Die Preisdaten zeigen: Strom ist in Deutschland durchschnittlich 174 Prozent teurer als im Rest der Welt. 31,80 Cent pro Kilowattstunde müssen Verbraucher hierzulande aufbringen – im internationalen Durchschnitt sind es 11,62 Cent.”

In den USA müssen die Verbraucher nur die Hälfte zahlen. Nach Deutschland kommt Dänemark, wo eine Kilowattstunde 29,38 Cent kostet. Es folgen Belgien, die Kaimaninseln, Kap Verde, Irland und das Vereinigte Königreich. Unter einem Cent liegen die Kosten für eine Kilowattstunde in Venezuela, dem Sudan, Libyen, Iran, Äthiopien und Kirgisistan.

Berücksichtigt man allerdings auch die Kaufkraft in Deutschland, so kommt die Bundesrepublik auf den 15. Platz der weltweiten Strompreise. Unter den G20-Staaten aber bleibt sie auf dem ersten Platz. 

Eine Entlastung für den Endverbraucher in Deutschland ist nicht in Sicht. Seit einigen Jahren steigt der Strompreis drastisch an. Ein Drittel des Nettoeinkommens müssen Haushalte heute für Miete und Energie entrichten. In Großstädten ist es sogar die Hälfte des Nettoeinkommens. Im Oktober stiegen die Verbraucherpreise um 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit verteuerten sie sich um ganze 18,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für November sind weitere Preissteigerungen zu erwarten. Damit die Energiewende vollzogen werden kann, braucht es neue Leitungen. Die Kosten hierfür bekommt der Endverbraucher zu spüren.