Bild: President.gov.ua, CC BY 4.0 , via Wikimedia Commons

Es waren ukrainische Luftabwehrraketen, die in Polen einschlugen und dabei zwei Menschen töteten. Kiew müsste das gewusst haben – trotzdem behauptete man umgehend, es wären russische Raketen gewesen. Nur um die NATO “Artikel 5” aktivieren zu lassen. Das hätte direkt in den Dritten Weltkrieg geführt.

Ein Kommentar von Heinz Steiner

Wie Report24 bereits am Dienstag berichtete, hat die Ukraine zwei Luftabwehrraketen abgefeuert, die – absichtlich oder unabsichtlich – in einer polnischen Grenzstadt einschlugen. Dabei wurden zwei Menschen getötet und Getreidesilos zerstört. Der Mainstream gab umgehend bekannt, dass es sich um russische Raketen handele – die Meldung sorgte für Aufforderungen, dass die NATO “Artikel 5” (also den Beistandspakt) aktivieren müsse. Ein Schritt, der direkt in den Dritten Weltkrieg geführt hätte. Der Auftrag zur gleichgeschalteten medialen Richtigstellung schien erst in den frühen Morgenstunden des gestrigen Mittwochs herausgegangen zu sein.

Inzwischen wird auch Kritik an Präsident Selenskyj laut, der unmittelbar nach den ersten Meldungen Russland für den Vorfall verantwortlich machte und die NATO zum Handeln aufforderte. Dabei hätte er wissen müssen, dass seine eigenen Truppen dafür verantwortlich waren – oder zumindest gewesen sein könnten. Denn die Russen haben zu der Zeit keine Angriffe in der Nähe der ukrainisch-polnischen Grenze durchgeführt. Das muss auch dem ukrainischen Staatschef bekannt gewesen sein.

Der ukrainische Außenminister, Dmytro Kuleba, der erste Hinweise auf ukrainische Raketen als “russische Verschwörungstheorie” desavouierte, hat sich bislang auch nicht für seine Anschuldigungen entschuldigt. Anschuldigungen, die brandgefährlich sind und in solch angespannten Zeiten nicht gemacht werden dürfen, ohne handfeste Beweise zu haben. Außer man will damit gezielt eskalieren.

Es stellt sich die Frage, ob der Beschuss des polnischen Territoriums nicht vielleicht sogar eine gezielte ukrainische Provokation gewesen sein könnte – in der Hoffnung, eine schärfere Reaktion der NATO zu erzwingen. Immerhin handelte es sich um von S-300-Luftabwehrbatterien abgefeuerte Projektile. Solche Systeme aus der Sowjetzeit verwendet auch Russland noch. Möglicherweise hoffte man in Kiew darauf, dass die NATO dies als Vorwand für ein eigenes militärisches Eingreifen nutzen könnte. Doch die rasche Aufklärung durch die polnische Führung sorgte dafür, dass die Lage zumindest nicht weiter eskalierte. Andernfalls könnten wir uns nun bereits inmitten eines Weltkriegs befinden.

Quelle: report24.news