In der letzten Woche wurde die ukrainische Ombudsfrau für Menschenrechte gefeuert, weil sie alle Geschichten über von Russen vergewaltigte Frauen ausgedacht hatte. Das war aber nicht das einzige Kuriosum der letzten Woche in Kiew.

von6. Juni 2022 01:43 Uhr

In der letzten Woche sind einige interessante Dinge in der Ukraine geschehen, so hat sich herausgestellt, dass alle ukrainischen Meldungen über Vergewaltigungen durch russische Soldaten Erfindungen der ukrainischen Ombudsfrau für Menschenrechte waren. Den ukrainischen Behörden ist kein einziger belegter Fall bekannt, wie man eingestehen musste. Wegen ihrer allzu plumpen Kriegspropaganda hat die Rada die Dame gefeuert.

Auch Polens Ambitionen, die Ukraine (oder Teile des Landes) zu schlucken, machen Fortschritte. Darüber und über weitere Ereignisse aus dem Kiewer Kuriositätenkabinett hat das russische Fernsehen am Sonntag in seinem wöchentlichen Nachrichtenrückblick berichtet und ich habe den russischen Bericht übersetzt. Ich empfehle Ihnen, sich – wenn möglich – den russischen Beitrag anzuschauen, denn all das dort Gesagte ist keine russische Propaganda, es wurde im ukrainischen Fernsehen ausgestrahlt. Zusammen mit meiner Übersetzung ist der russische Beitrag auch ohne Russischkenntnisse verständlich.

Beginn der Übersetzung:

Das russische und das Militär des Donbass befreien immer mehr Siedlungen und sammeln akribisch Beweise für die Gräueltaten der ukrainischen nationalistischen Bataillone. Es gibt so viele Verbrechen, dass man selbst im Westen nicht mehr ignorieren kann, dass in der Ukraine echte Hardcore-Neonazis gegen Zivilisten Krieg führen. Besonders viele davon gibt es im Asow-Bataillon. Um sein Image wenigstens ein wenig zu verbessern, beschloss Kiew, einfach die Neonazi-Symbole von den Uniformen des diskreditierten Bataillons zu entfernen. Das betrifft die Ärmelaufnäher mit der Abbildung der Wolfsangel, die durch einen gelben Dreizack aus drei Schwertern auf blauem Hintergrund ersetzt wurde.

Die neue Uniform hatte am 29. Mai Premiere. Nachdem Asow in Mariupol fast vollständig kapituliert hatte, musste eine neue Einheit zusammengestellt werden. Bei der Übergabezeremonie in Charkiw erhielten die neuen Rekruten die Uniformen mit den neuen Abzeichen.

Das Rebranding von Asow war jedoch äußerst unglücklich. An die Stelle der Wolfsangel, die während des Krieges das Symbol der SS war, trat ein Zeichen, das sehr an das Emblem der 9. SS-Panzerdivision Hohenstaufen erinnert.

Und überhaupt kann man die Aufnäher und Embleme auf den Uniformen so oft ändern, wie man will, aber das, was darunter ist, bleibt. Tätowierungen mit Symbolen des Dritten Reichs wie Hakenkreuzen, Adlern, Totenköpfen, Ziegenböcken und anderen Dämonen sowie Porträts von Hitler und Bandera sind nicht so leicht wieder loszuwerden. Die sind für immer.

Aber für Kiew ist im Informationskrieg vor allem das Bild in den westlichen Medien wichtig. Die Milliarden von Dollar, die direkt in die Ukraine fließen und in den Taschen einiger weniger Menschen verschwinden, und die Lieferung von Waffen, mit denen sie ihre eigenen Bürger töten, hängen davon ab.

Ein Bericht über die Woche in der Ukraine.

Die ukrainische Armee verteidigt heldenhaft ein Gebäude. Doch als zufällig ein Filmteam ins Bild läuft, wird klar, dass es sich nur um eine Inszenierung handelt – kein Feind ist in der Nähe. Die Aufgabe von Städten wird üblicherweise als schlauer Plan dargestellt. Und Präsident Selensky nennt unter den Helden der ukrainischen Armee immer wieder einen ukrainischen Piloten, der als „Das Gespenst von Kiew“ bekannt ist, als hätte er die meisten Flugzeuge abgeschossen. Und das, obwohl das Luftwaffenkommando vor einem Monat zugegeben hat, dass er nie existiert hat: „Bitte füllen Sie den Informationsraum nicht mit Fakes. Der „Geist von Kiew“ ist die Legende eines Superhelden, der von Ukrainern geschaffen wurde. Es ist eher das kollektive Bild der Piloten.“

Selensky hat auch ausgiebig Informationen der Ombudsfrau Ljudmila Denisowa genutzt, die seit Monaten von Massenvergewaltigungen durch das russische Militär berichtet hatte. Es stellte sich heraus, dass die alle frei erfunden waren, weshalb sie entlassen werden musste.

Im ukrainischen Fernsehen wurde die neue Ombudsfrau Darja Gerasimtschuk gefragt: „In der Presse gab viele Meldungen über Vergewaltigungen russischer Soldaten auch von Kindern. Gibt es Informationen, die das belegen?“

„Bis zum heutigen Tag liegt der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft kein bestätigter Fall solcher Gewalt vor“, war die Antwort.

Nun muss auf andere Weise um Mitgefühl geworben werden. Die ukrainische Armee führt Europa eine beispielhafte LGBT-Familie vor.

„Zuerst war es für die Leute ungewöhnlich, aber mit der Zeit haben sie angefangen, mich Antonia zu nennen“, erzählt Anton. „Einige sagen sogar „sie“ anstatt „er“.“

Die Frau des Präsidenten, die seit Monaten nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten ist, trägt in einer Reportage der BBC über eine ganze LGBT-Einheit der Armee, die ein Einhorn als Abzeichen trägt, dazu bei, das angeschlagene Image des Landes zu verbessern. Plötzlich fing sie an, Interviews zu geben, aber sie verärgerte nur das Militär, indem sie sagte, Selenskys 9-jähriger Sohn gebe ihm strategische Ratschläge: „Er rät uns immer, was wir tun sollen. Auch seinem Vater. Was wir noch an Panzern, Flugzeugen und Hubschraubern kaufen müssen, was uns fehlt. Welche Länder uns schlecht helfen, welche gut. Überhaupt ist er ein echter Militärexperte.“

Bandera-Parolen werden in der Ukraine schon Kindern beigebracht. Und wer zur Armee eingezogen wird, lernt auch gleich den Hitlergruß. Aber schuld an diesem Konflikt sind natürlich die Russen, und zwar ausnahmslos alle. Es ist nicht mehr weit zu Bücherverbrennungen, das wurde auch in Nazi-Deutschland praktiziert, wie der ungarische Politiker Beyer, ein Vertrauter des Präsidenten und Mitbegründer der Regierungspartei, bemerkte: „Goebbels hatte bereits davon gesprochen, aber damals sollten nicht russische Autoren verbrannt werden, sondern jüdische. Und Heinrich Heine warnte, dass diejenigen, die mit der Verbrennung von Büchern beginnen, am Ende Menschen verbrennen. Aber wenn man die russische Kultur aus der ukrainischen Kultur herausnimmt, was bleibt dann noch übrig? Was übrig bleibt, wird erbärmlich, dumm und unbedeutend aussehen. Und das schönste Juwel in der Mitte wird kein anderer sein als Selensky, der mit seinem Penis Klavier spielt.“ (Anm. d. Übers.: Das war eine Anspielung auf Selenskys Programm als Komiker, in einer Nummer hat er tatsächlich mit seinem Geschlechtsteil „Klavier gespielt„, siehe Titelbild dieses Artikels)

Immer häufiger werden Menschen in ukrainischen Militäruniformen bei Diebstählen und Raubüberfällen gesichtet und in der Stadt Vasylkiv in der Nähe von Kiew tötete ein älterer Soldat der Territorialverteidigung seinen Nachbarn mit seiner Dienstwaffe.

„Wir verzeichnen einen Anstieg von 40 Prozent bei Straftaten im Zusammenhang mit dem illegalen Tragen und Führen von Waffen. Aber das ist eine natürliche Tendenz für alle Länder und Regionen, in denen Kriege und bewaffnete Konflikte stattfinden“, sagte der stellvertretende ukrainische Innenminister Jewgeny Jenin.

Aber wieder bittet man den Westen um mehr und schwerere militärische Ausrüstung, auch in einem Video, das zeigt, dass sie bisher nur Holzscheite zu schießen haben. Deutschland hält die Lieferungen zurück und Präsidentenberater Arystowitsch wendet sich in einer Videobotschaft schon mit Würstchen in der Hand an Scholz, schließlich hat der ukrainische Botschafter den Kanzler nicht umsonst als „beleidigte Leberwurst“ bezeichnet. Arystowitsch hat den USA versprochen, einen hysterischen Wutanfall zu bekommen, wenn sie die benötigte Ausrüstung nicht liefern, und schon bereiten die Vereinigten Staaten die HIMARS-Raketenwerfer für den Versand vor. (Anm. d. Übers.: Den hysterischen Wutanfall hat er der US-Regierung tatsächlich angedroht, falls die HIMARS nicht geliefert werden. Ob diese Drohung dann zum plötzlichen Umdenken in Washington geführt hat, dass diese Waffen zunächst nicht liefern wollte, ist nicht überliefert)

„Ich bin Präsident Biden und den Menschen in den Vereinigten Staaten für diese Hilfe dankbar. Auch von anderen Partnern gibt es gute Nachrichten. Wir arbeiten daran, die Versorgung mit modernen Waffensystemen auf ein höheres Niveau zu bringen“, sagte Selensky.

Die Amerikaner haben sich angeblich das Versprechen von Selensky gesichert, russisches Territorium nicht mit solchen Systemen zu beschießen, aber solche Schwüre nimmt selbst in der Ukraine niemand ernst. „Wir müssen in diesem Fall diplomatisch vorgehen, denn wir haben bestimmte Verpflichtungen, aber niemand kann garantieren, wie die Rakete dann fliegen wird. Deshalb müssen wir unseren Verpflichtungen nachkommen, aber gleichzeitig verstehen wir, wer unser Feind ist, wo er ist und welche Ziele wir mit diesen Waffen treffen müssen“, hat ein Abgeordneter der Rada erklärt. Das gilt umso mehr, als die USA selbst sofort einen Ablass verkündet haben.

„Die Lieferung von HIMARS soll der Ukraine helfen, feindliche Ziele genauer zu treffen, aber auch Artilleriewaffen mit einer größeren Reichweite zu erhalten, als die ukrainische Armee derzeit hat. Die Ziele werden von den ukrainischen Streitkräften selbst ausgewählt“, sagte die US-Botschafterin in der Ukraine, Brigitte Brink.

Die neue US-Botschafterin Brink, die 1999 in Belgrad und 2008 in Tiflis tätig war, sagte das unmittelbar nach der Übergabe ihres Beglaubigungsschreibens an Präsident Selensky. Bei der Zeremonie in der Kiewer Sophienkirche, die frühere Präsidenten nicht für weltliche Veranstaltungen zu nutzen wagten, bringt er den Ausländern erneut bei, die Ukraine zu lieben: „Viele Menschen müssen ihre Wahrnehmung der Ukraine ändern. Sie müssen sie als gleichberechtigten Partner sehen. Sie müssen sie als Verbündeten sehen. Nicht als lästigen entfernten Verwandten, sondern als großen Staat, nicht als großes Territorium.“

Als Beispiel führt er Polen an, der stellvertretende polnische Ministerpräsident Kaczynski und Ministerpräsident Moravetsky wurden bereits mit dem ukrainischen Orden Jaroslaw des Weisen ausgezeichnet. Allerdings sieht des eher nach einer schrittweisen Übernahme als nach einer Zusammenarbeit aus. Die wird durch die erste gemeinsame Sitzung der beiden Regierungen eingeleitet. Nur dass es polnische Beamte sind, die bereits an der Regierung der Ukraine beteiligt sind, und nicht umgekehrt.