Coronaviren sind seit über 50 Jahren bekannt. Sie lösen normalerweise harmlose Erkältungskrankheiten aus. Menschen, die in der Vergangenheit damit infiziert waren, sind zwar nicht vollständig vor Covid-19 geschützt, haben aber bei einer Sars-CoV-2-Infektion dennoch Vorteile.

Menschen, die mit einem vor der Pandemie bekannten Coronavirus infiziert waren, entwickeln nur sehr selten einen schweren Covid-19-Verlauf. Das haben Forscher um Martin Dugas von der Universität München herausgefunden. Dass es eine sogenannte Kreuzimmunität im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen geben könnte, hatten Forscher schon zu Beginn der Pandemie angenommen. Die Ergebnisse von zwei Untersuchungen liefern nun starke Hinweise darauf, dass diese tatsächlich existiert.

Weil die vier altbekannten Coronaviren mit den Bezeichnungen HCoV-229E, HCoV-NL63, HCoV-HKU1 und HCoV-OC43 genetische Ähnlichkeiten mit Sars-CoV-2 haben, hält der Körper nach einer Infektion damit Antikörper und T-Zellen bereit, die auch auf bestimmte Teile von Sars-CoV-2 reagieren. Eine vorausgegangene Infektion mit HCoV-OC43 zeigte sich als besonders hilfreich bei der Abwehr von Sars-CoV-2.

Die Idee, vorangegangenen Infektionen auf den Grund zu gehen, stammt unter anderem aus den Ergebnissen der im Frühjahr 2020 gestarteten Corona-Plasma-Studie des UKM mit 4010 Teilnehmern aus ganz Deutschland. “Unter den Personen mit mildem Covid-Verlauf hatten sehr viele Kontakte zu Kindern unter zehn Jahren”, erklärte Studienleiter Schmidt. Daraus sei die Hypothese entstanden, dass eine sogenannte childhood-related infection, also zum Beispiel eine Erkältung, die Eltern und Pädagogen von Kindern weitergegeben bekommen, einen protektiven Effekt gegen Covid-19 haben kann.

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