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Derzeit bewegen sich die Heizölpreise auf dem tiefsten Stand seit Februar – also vor dem Beginn des Ukrainekriegs. In einigen Bundesländern kostet Heizöl sogar weniger als 110 Euro je 100 Liter. Händler berichten auch am Freitagmorgen über eine sehr hohe Kaufintensität.

Die Heizölpreise fallen von einem Tief zum nächsten. Allein diese Woche haben sich die Heizölpreise um mehr als 8 % verbilligt – seit November beträgt der Preisrückgang um etwa 27 %. Dabei folgen die Heizölpreise den fallenden Rohölpreisen, die jetzt auf dem Niveau von vor dem Ukraine liegen und der Preisentwicklung bei Gasöl – dem wichtigsten Vorprodukt für Heizöl und Diesel. Diese wiederum werden von zahlreichen geopolitischen und makroökonomischen beeinflusst, die sich zum Teil gegenseitig überlagern.

Am Donnerstag (08.12.) kostete Heizöl im Bundesmittel 117,5 Euro je 100 Liter, berichtet der Branchendienst Tecson. Das sind 2,30 Euro weniger als am Mittwoch und 8,20 Euro weniger als vor einer Woche. Das Heizölportal esyoil ermittelte für Freitagmorgen nur noch einen Durchschnittspreis von 114,3 Euro je 100 Liter.

Damit bewegen sich die Heizölpreise auf dem tiefsten Stand seit Februar – also vor dem Beginn des Ukrainekriegs. In einigen Bundesländern kostet Heizöl heute sogar weniger als 110 Euro je 100 Liter.

Mit den gefallenen Preisen hat die Bestellaktivität der Kunden weiter zugenommen, berichten Händler. Bei den Lieferzeiten werden jetzt fünf bis acht Wochen angegeben – vereinzelt sind die Lieferfristen auch noch etwas länger.

Die Rohöl– und Gasölpreise fielen am Donnerstag auf neue Jahrestiefs. Dabei fallen die Ölpreise vor allem wegen der anhaltenden globalen Rezessionsängste und der deshalb erwarteten schrumpfenden Ölnachfrage, sagen Analysten.

Der für russisches Rohöl von der EU und die G-7 Anfang Dezember eingeführte Preisdeckel, drückt offenbar ebenfalls auf die Preise. Dabei sind die längerfristigen Auswirkungen aber nicht wirklich klar, sagen Analysten. Der Grund: Eigentlich müsste der Preisdeckel in Europa zu einer spürbaren Verknappung von Rohöl und damit auch von Heizöl und Diesel führen.

Am Ende entscheidet aber der Markt: Heute (09.12) wird russisches Ural-Rohöl mit knapp 53 USD pro Barrel gehandelt, was bedeutet, dass die Obergrenze keine Auswirkungen auf die russischen Ölexporte hat.

Heizöl fällt in einigen Bundesländern unter 110 Euro

Heizölpreise.
© Olaf Zine Heute (09.12) liegen zwischen den teuersten (Bremen) und dem billigsten Bundesland (Nordrhein-Westfalen) rund 17 Euro je 100 Liter Differenz. Das sind etwa 3 Euro mehr in der vorigen Woche. Bei einem Einkauf von 3000 Litern Heizöl, macht das einen Preisunterschied von immerhin 510 Euro.

Händler berichten auch am Freitagmorgen über eine sehr hohe Kaufintensität. Der Branchendienst esyoil beobachtet zudem eine hohe Erwartung der Kunden auf weiter sinkende Preise. Bei den Lieferzeiten geben die Händler jetzt mindestens 5 bis 8 Wochen an.

Das heißt, die Lieferzeiten verlängern sich im Vergleich zur Vorwoche weiter. Bis Jahresende sind die Auftragsbücher der meisten Heizölhändler randvoll. Wer also nicht mindestens bis Ende Februar mit seinem Heizölvorrat hinreicht, der sollte jetzt ordern, sagen die Experten von Tecson.

In allen Regionen und Bundesländern sind die Heizölpreise im Wochenverlauf deutlich zurückgegangen. Dabei bleiben die Heizölpreise im Norden und im Osten höher als im Süden und als im Westen, der Abstand hat sich zuletzt wieder vergrößert, zeigen die Daten aus den Regionen (siehe Grafik).

Heute (09.12) liegen zwischen den teuersten (Bremen) und dem billigsten Bundesland (Nordrhein-Westfalen) rund 17 Euro je 100 Liter Differenz. Das sind etwa 3 Euro mehr in der vorigen Woche. Bei einem Einkauf von 3000 Litern Heizöl, macht das einen Preisunterschied von immerhin 510 Euro. Am billigsten ist Heizöl heute in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern sowie in Hessen und Sachsen.

In Bremen, Berlin, Brandenburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern kostet Heizöl aktuell am meisten.

Am Freitagvormittag (09.12) lagen die Heizölpreise in Nordrhein-Westfalen nach den Erhebungen des Branchendienstes esyoil bei 109 Euro je 100 Liter und damit rund 8 Euro niedriger als am vorigen Freitag. In Baden-Württemberg müssen die Verbraucher aktuell knapp 110 Euro zahlen und damit 13 Euro weniger als am vorigen Freitag.

Am teuersten war Heizöl weiterhin in Bremen mit 126 Euro – das sind jedoch 6,0 Euro weniger als am Freitag. In Niedersachsen bewegten sich die Preisforderungen am Freitagmorgen bei 121 Euro je 100 Liter und sind damit knapp 8 Euro niedriger als am vorigen Freitag.

In Mecklenburg-Vorpommern werden von Verbrauchern heute knapp 121 Euro je 100 Liter verlangt und damit 7 Euro weniger als am vorigen Freitag. Und in Schleswig-Holstein kostet Heizöl heute rund 119 Euro und damit knapp 5 Euro weniger als am Ende der vorigen Woche.

Quelle: agrarheute.com