Die Medien überschlagen sich mit Meldungen, die russische Armee habe in der ukrainischen Stadt Butscha bei Kiew hunderte Zivilisten hingerichtet. Im Spiegel zum Beispiel heißt es:

„Die Kamera filmt aus einem fahrenden Auto heraus, sie zeigt nichts als den Tod. Alle paar Meter liegen Menschen leblos am Boden, Kinder sind dabei, bei vielen Erwachsenen sind die Hände hinter dem Rücken mit Kabelbindern gefesselt. Hinter der Kamera hört man eine Stimme schwer seufzen.
Das Video wurde in Butscha aufgenommen, einem kleinen Ort nordwestlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Das ukrainische Verteidigungsministerium veröffentlichte die grausame Szene auf Twitter
(…)
SPIEGEL-Reporter Thore Schröder berichtet von vor Ort aus Butscha, dass Leichen am Sonntagmittag noch auf den Straßen lagen. Eine mit auf dem Rücken gefesselten Armen, andere offensichtlich vom Fahrrad geschossen, die Einkäufe noch neben sich. Bei den meisten Leichen waren Schusswunden am Kopf erkennbar.
Gut einen Monat war Butscha unter russischer Besatzung. Laut Anatoly Fedoruk, dem Bürgermeister von Butscha, sollen die russischen Soldaten in der Zeit um die 300 Bewohnerinnen und Bewohner getötet haben.“

Das sind schwerwiegende Vorwürfe. Die westlichen Medien veranstalten ein wahres Feuerwerk an Meldungen und Politiker fordern neue Sanktionen gegen Russland. Das Problem dabei ist, dass die Geschichte gelogen ist, wie sich leicht nachweisen lässt.

Die Videobotschaft des Bürgermeisters

Das russische Verteidigungsministerium bestreitet die Vorwürfe natürlich und meldet, dass die russische Armee Butscha schon am 30. März verlassen habe und spricht von einer ukrainischen Provokation. Natürlich muss dem russischen Verteidigungsministerium nicht glauben.

Wem man aber glauben sollte, ist der Bürgermeister von Butscha. Der hat vor einigen Tagen eine Videobotschaft gesendet und freudig gemeldet, der 31. März gehe in die Geschichte der Stadt Butscha ein, denn die Stadt sei befreit worden, die russische Armee sei abgezogen. Der Bürgermeister hat damit die Meldung des russischen Verteidigungsministeriums bestätigt.Мэр Бучи Анатолий Федорук подтвердил освобождение города от российских войск 31 марта.

Was ist in den vier Tagen danach passiert?

Da stellt sich sofort die Frage, warum der Bürgermeister in seiner Videobotschaft so gut gelaunt war, anstatt das grausame Kriegsverbrechen anzuprangern, das die russische Armee angeblich begangen haben und soll und das Kiew erst am 3. April, also vier Tage nach dem russischen Abzug, gemeldet hat. Hat man die hunderten Leichen, von denen der Bürgermeister nun plötzlich spricht und die in Kiewer Videos überall auf den Straßen zu sehen sind, etwa vier Tage lang übersehen? Warum brauchte man vier Tage, um das angebliche Kriegsverbrechen zu entdecken und zu melden?

Und es stellt sich noch eine Frage: Es liegen ja tatsächlich Leichen überall in der Stadt. Aber wer hat all die Menschen umgebracht und wann ist das geschehen? Es ist offensichtlich nicht in der Zeit geschehen, in der Russland die Stadt kontrolliert hat, denn sonst hätte der Bürgermeister in seinem Video nicht so gute Laune gehabt, sondern in seiner ersten Videobotschaft schwere Vorwürfe gegen die russische Armee erhoben.

Ein russischer Journalist, der mit der russischen Armee in Butscha war, hat berichtet, dass die Menschen in Butscha zu Beginn Angst vor den Russen hatten, was sich aber schnell gelegt habe, als die russischen Soldaten den Menschen kostenlos Benzin für Stromgeneratoren, Trockennahrung und Medikamente gegeben haben. Die Einwohner haben sich revanchiert und den russischen Soldaten frische Milch, Eier und so weiter geschenkt.

Die weißen Armbinden

Wer die Fotos der Toten sieht, der stellt fest, dass viele Tote weiße Armbinden tragen. Diese Armbinden tragen die russischen Soldaten als Erkennungsmerkmal und der russische Journalist erzählt, dass viele Menschen in Butscha sich mit der Zeit ebenfalls weiße Armbinden umgebunden haben, um sich mit den russischen Soldaten zu solidarisieren. Und die Toten auf den Straßen in Butscha tragen weiße Armbinden.

Butscha wurde von Einheiten des Kiewer Volkssturms besetzt, dessen Kommandeure für ihren Hass auf alles Russische bekannt sind. Daher liegt der Verdacht nahe, dass die Soldaten des Kiewer Volkssturms in Butscha ein Massaker an allen begangen haben, die sie der Unterstützung der russischen Armee verdächtigt haben.

Das jedoch hört man in deutschen Medien nicht.