In etwa drei Wochen tagt wieder das Weltwirtschaftsforum in Davos. Selenski hat seine Teilnahme angekündigt, das Metaverse dürfte großes Thema werden und Twitter scheint nicht mehr dabei zu sein.

Wie seit vielen Jahren treffen sich die Reichen und Mächtigen auch dieses Jahr im Januar in Davos. Am Dienstag gab Selenski bekannt, dass sich seine Regierung bereits auf die Teilnahme vorbereite. Offen ist noch, ob er persönlich nach Davor reisen wird oder virtuell zugeschaltet teilnimmt. Die Schwab-Party, wo Konzerne und Politik jährlich zur Konsensfindung zusammenfinden und ihre gemeinsame Politik abstimmen, findet vom 16. bis 20. Januar statt.

Selenski und das Metaverse

Der WEF-Sprecher sagte zur „Handelszeitung“ bezüglich eines Selenski-Besuchs in der Schweiz nur kryptisch: „Es werden prinzipiell die Regierungs- und Staatschefs aller G20- und auch anderer Staaten eingeladen.“ Dazu gehöre „natürlich auch“ der ukrainische Präsident. In den kommenden Wochen werde die genaue Teilnehmerliste veröffentlicht. In der Regel wird die Gästeliste „aus Sicherheitsgründen“ bis kurz vor Veranstaltungsbeginn unter Verschluss gehalten.

Zu den Themenschwerpunkten des WEF 2023 hat US-Journalist Jordan Schachtel bereits erste Punkte recherchiert: Während man Twitter ausgeladen hat wird eine Pressekonferenz mit dem Titel „Building The Metaverse Initiative“ veranstaltet werden. Dort werden wichtige „Studien“ zum Facebook-Projekt diskutiert, „die auf ein globales Überwachungsnetzwerk hinauszulaufen scheinen“,  wie aus Dokumenten hervorgeht, die von Schachtel eingesehen wurden. Angekündigt ist die Pressekonferenz so:

„Auf dieser Pressekonferenz werden die ersten und lang erwarteten Ergebnisse der Initiative „Defining and Building the Metaverse“ bekannt gegeben: die mit Spannung erwarteten Briefing-Papiere zur Interoperabilität im Metaverse aus dem Governance-Bereich des Projekts und zur Entmystifizierung des Consumer Metaverse aus dem Bereich der Wertschöpfung. Diese beiden Briefing-Papiere, die ersten in der Reihe der beiden Workstreams, werden die wichtigsten Veröffentlichungen zu diesen Themen sein, an denen eine so große Anzahl von Akteuren aus verschiedenen Branchen (über 120 Partner sind an dieser Initiative beteiligt) beteiligt ist.“

Düstere Möglichkeiten

Verstanden? Es geht um die Kommerzialisierung der künftigen virtuellen Realität – sofern diese von den Menschen angenommen wird. Denn damit kämpft man noch. Dafür dient vielleicht auch die Podiumsdiskussion „Deployment In The Industrial Metaverse“. Dort soll erörtert werden, wie „die nächste Ära des Internets in Form des Metaverse, einer immersiven, interoperablen und synchronen digitalen Welt, schnell näher rückt“.

„Im industriellen Metaverse werden sich durch die Konvergenz von künstlicher Intelligenz, digitalen Zwillingen, Daten und Robotertechnologien einzigartige Möglichkeiten ergeben“, heißt es weiter. Mit dabei sind neben Meta (Ex-Facebook), Microsoft, Walmart, Sony, Mastercard, die Deutsche Bank oder J.P. Morgan. Als (trans)-staatliche Akteure nehmen teil: Interpol, das Büro der Vereinten Nationen für Terrorismusbekämpfung oder das Nationale Institut für Humangenomforschung der US-Gesundheitsbehörde NIH. Es sei der Fantasie des Lesers überlassen, an welche „Möglichkeiten“ das WEF also denkt.

Twitter fehlt auf der Liste der Organisationen, die in der Broschüre der Organisation „How to follow Davos 2023“ angeführt werden. Stattdessen werden Facebook, LinkedIn, Instagram und YouTube sowie die chinesischen Social-Media-Apps TikTok, WeChat und Weibo empfohlen.

Bild Ministério da Indústria, Comércio Exterior e Serviços from Brasília, Brasil, World-economic-forum-annual-meeting-davos (31560999253)CC BY-SA 2.0

Quelle: tkp.at