Ein Gastbeitrag von Manfred Schwarz

Am Sonnabend gab es in der Hansestadt wieder Demonstrationen gegen die staatliche Corona-Politik: Hunderte von Menschen haben an einem halben Dutzend Protestaktionen teilgenommen. Schwerpunkt der Demos gegen die staatliche Corona-Politik war Hamburg-Bergedorf. Dieses Mal hat es auch verschiedene Gegendemonstrationen (Motto: „Protest gegen Rechts“) gegeben.

Handgreifliche Auseinandersetzungen gab es offenbar nirgendwo, obgleich mehrmals politisch völlig gegensätzlich ausgerichtete Protestgruppen fast hautnah in Kontakt kamen. Aber die eingesetzten Einsatzkräfte der Polizei verhinderten gefährliche Zusammenstöße.

Polizei verhindert Konfrontationen

Zur Trennung der jeweiligen Lager bildete die Polizisten Spaliere auf den Trottoirs. Die hier eingesetzten Beamten, die einen sehr sportlichen Eindruck machten, ließen keinen Zweifel daran aufkommen, dass die Polizei notfalls auch bereit war, mit körperlicher Gewalt ernsthafte Übergriffe zu verhindern.

Eine Taktik, die aufging: „Alles friedlich und entspannt“, ließ das Lagezentrum der Hamburger Polizei am Abend ganz zufrieden verlauten. Allerdings sorgte „Der Marsch der Querdenker“ (Hamburger Abendblatt) in der Bergedorfer Innenstadt für erhebliche Verkehrsstaus. Zahlreiche Polizisten gaben sich alle Mühe, den Verkehr jeweils weiträumig umzuleiten.

Lautsprecherwagen im Einsatz

Für die Bergedorfer City waren 500 Impfgegner offiziell angemeldet. Erheblich mehr Demonstranten sind zu den Protesten gegen 15 Uhr erschienen. Die Versammlung zog vom Johann-Adolf-Hasse-Platz vor der Kirche St. Petri und Pauli bis zum Lohbrügger Markt.

Dort gab es eine Kundgebung. Anschließend ging es wieder zurück zum Johann-Adolf-Hasse-Platz, wo gegen 17 Uhr letzte Reden gegen die Corona-Politik in Deutschland gehalten wurden.

Bei diesem großen „Spaziergang“ – zum Auftakt sind auch vorbereitete Plakate und Banner verteilt worden – war ebenfalls ein Lieferwagen mit Tontechnik und Lautsprechern im Einsatz.

Immer wieder ertönten laute Durchsagen – aber auch viel Musik ist gesendet worden. Einer Aufschrift zufolge wurde das Geschehen live übertragen, organisiert von einem Internet-Portal namens „Ehrenfrau TV“.

„Omas gegen Rechts“ machen Front

Unterwegs passierten die Corona-Maßnahmen-Kritiker zwei von insgesamt fünf angemeldeten Gegendemonstrationen. Bisweilen betrug der Abstand zwischen den kontroversen Protestlern weniger als fünf Meter. So waren auf dem Bahnhofsvorplatz etwa 100 Menschen einem Aufruf der „Omas gegen Rechts“ gefolgt.

Auch am Herzog-Carl-Friedrich-Platz traten den Corona-Demonstranten die Linken entgegen. Megafon-Einpeitscher hier war der Bergedorfer Bürgerschaftsabgeordnete Stephan Jersch von der Partei Die Linke, der auch Mitglied ist in der linksextremistischen „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten“ (VVN/BdA).

„Rechte

Von „rechten“ Demonstranten konnte nicht die Rede sein. Bei den Demos gegen die Impfpflicht wurden sogar demonstrativ präsentierte Plakate gesichtet, auf denen zu lesen war “Ich bin nicht rechts, nicht radikal, kein Leugner, nur gegen die Impfpflicht!“ Auf einem anderen Plakat wurde gefordert: „Volle Wiederherstellung der Grundrechte!“ Und auf einem großen Banner war zu lesen: „Für Freiheit, Friede, Selbstbestimmung!“

Wenn Linke solche Forderungen heutzutage als „rechts“ bezeichnen, lässt das tief blicken. Auch in Hamburg-Bergedorf hat sich gezeigt: Wenn man heute Front macht gegen die Politik der Ampel-Koalition, ist die Gefahr groß, als vermeintlicher „Rechtsextremist“ oder gar als angeblicher „Faschist“ abgestempelt zu werden.

So versucht man von links, alle oppositionellen Aktivitäten möglichst schon im Keime zu ersticken. Kein gutes Zeichen für die politische Kultur im heutigen Deutschland.