30.06.23 (16)

von Dr. Peter F. Mayer

Am 1. Juli wird das EU-Zertifikat zum ersten Baustein der global gültigen digitalen Zertifizierung von Impfungen. Das EU-interne Zertifikat läuft aus. Obwohl die WHO im Mai erklärte, dass Corona keinen globalen Gesundheitsnotstand mehr darstelle, wird das internationale Zertifizierungsprogramm vorbereitend für noch auszurufende Pandemien eingeführt.

Die Vorbereitungen an dem Zertifizierungsnetz begannen im November letzten Jahres, als die Europäische Kommission eine Kooperationsvereinbarung mit der WHO zu globalen Gesundheitsfragen schloss. In diesem Monat wurde das Netzwerk offiziell ins Leben gerufen. Stella Kyriakides, EU-Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, gab bekannt, dass das freiwillige Zertifizierungsprogramm bereits von fast 80 Ländern angenommen wurde.

Das digitale Covid-Zertifikat der EU, ein zentraler Pfeiler der Covid-Maßnahmen der EU, wird nun auf globaler Ebene eingeführt”, so Kyriakides. Es “wurde schnell zu einem globalen Standard. Wir haben intensiv mit unseren internationalen Partnern zusammengearbeitet, um sicherzustellen, dass ihre nationalen Zertifikate im Rahmen des EU-Covid-Zertifikats anerkannt werden können.”

Personenbezogene Daten werden weiterhin von den EU-Mitgliedstaaten verwaltet, die digitale Gesundheitszertifikate und -datensätze gemäß den WHO-Richtlinien ausstellen werden. Die Organisation wird auch die Zertifizierungsstellen der Mitgliedstaaten zertifizieren und deren Verbindung zur digitalen Infrastruktur herstellen, die von der WHO gehostet und finanziert wird.

Wie berichtet hatte die WHO Pläne für den weltweiten digitalen Impfpass erstmals am 27. August 2021 auf ihrer Webseite vorgestellt. Die WHO verriet damals auch, wer für die Arbeit an dem Vorschlag bezahlt hat:

„Diese Arbeit wurde von der Bill and Melinda Gates Foundation, der Regierung von Estland, der Fondation Botnar, dem Staat Kuwait und der Rockefeller Foundation finanziert. Die Ansichten der Förderer haben den Inhalt dieses Dokuments nicht beeinflusst.“

Was die WHO gerne alles gespeichert hätte, findet sich im Glossar im Punkt „Personal Data“:

„PERSÖNLICHE DATEN: Alle Informationen, die sich auf eine Person beziehen, die direkt oder indirekt durch diese Informationen identifiziert wird oder werden kann. Zu den personenbezogenen Daten gehören: biografische Daten (Personaldaten) wie Name, Geschlecht, Personenstand, Geburtsdatum und -ort, Herkunftsland, Wohnsitzland, individuelle Registrierungsnummer, Beruf, Religion und ethnische Zugehörigkeit; biometrische Daten wie ein Foto, ein Fingerabdruck, ein Gesichts- oder Irisbild; Gesundheitsdaten sowie jegliche Meinungsäußerung über die Person, wie z. B. Bewertungen ihres Gesundheitszustands und/oder ihrer spezifischen Bedürfnisse.“

Allerhand was sich die WHO und ihre zahlenden Oberherren alles an Daten von uns wünschen. Mit Salamitaktik wird das Schritt für Schritt erreicht werden.

Der EU-Rat hat am Dienstag eine Empfehlung angenommen, um einen reibungslosen Übergang vom COVID-19-Zertifizierungssystem zu dem globalen Netz der WHO für die digitale Gesundheitszertifizierung sicherzustellen. Den Mitgliedstaaten wird empfohlen, sich an das globale Netz der WHO für die digitale Gesundheitszertifizierung anzubinden sowie seine Weiterentwicklung zu verfolgen und sich daran zu beteiligen. Bis sie an das Netz angebunden sind und bis zum Ende des Jahres sollten die Mitgliedstaaten an das EU-Gateway (die bestehende digitale Infrastruktur der EU für die Überprüfung von Zertifikaten) angeschlossen bleiben.

Das EU-Zertifikat läuft mit Ende des Monats Juni aus.

European UnionCC BY 4.0, via Wikimedia Commons

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