von Thomas Oysmüller

Die Bankenkrise erfasst das größte Geldhaus Europas: die Deutsche Bank. Am Freitag ist die Aktie um bis zu 15 Prozent eingebrochen. Der Finanzcrash wird heftiger. 

Ein neuer Schauplatz der europäischen Bankenkrise und es geht richtig an die Substanz: Die Deutsche Bank ist am Freitag auf den Börsen abgestürzt. Die Titel des Bankhauses, das vor 90 Jahren an die Macht finanzierte, rutschten massiv ab.

Schlimmer Freitag

Das wirkte sich sofort auf den restlichen europäischen Bankenmarkt aus. Der STOXX Europe 600 Banks Index hat 5,7 Prozent verloren. Aktien der Commerzbank sind um neun Prozent eingebrochen. Auch die Credit Suisse, gerade erst gerettet, rutschte wie auch Societe Generale und UBS um mehr als sieben Prozent ab. Österreichischen Banken wie der BAWAG, Raiffeisen oder die Erste reagierten ähnlich.

Schon am Donnerstag waren die Aktien vieler US-Banken eingebrochen und dass, obwohl die US-Finanzministerien mitgeteilt hatte, dass man die Einlagen im Fall der Fälle schützen würde. Doch die Meldung verpuffte offenbar.

Blogger „KimDotCom“ twittere am Freitag auf Deutsch: „Deutsche Bank ist kaputt. Schnell euer Geld abheben.“ Das wird die Märkte zweifellos nicht beruhigen. Olaf Scholz klingt am Freitag ganz anders. Er sagt: „Das europäische Bankensystem ist stabil.“ Wer glaubt ihm? Im März hat die Deutsche Bank ein Fünftel ihres Werts verloren. Laut “Bloomberg” hat Finanzministerin Yellen am Freitag Nachmittag die US-Finanzaufsichtsbehörden zu einer außerplanmäßigen Sitzung gerufen.

Ausgelöst wurde der akute Absturz der DB durch einen plötzlichen Anstieg der Kosten für die Versicherung gegen einen Zahlungsausfall. Dass das Geldhaus als höchst instabil gilt, manche sagen sogar, dass der Kollaps „unvermeidlich“ wäre. Der Bank wird auch eine tragende Rolle bei der Manipulation des Goldpreises nachgesagt.

Zuletzt äußerte sich der deutsche Links-Politiker Dieter Dehm in einer Twitter-Diskussion unter anderem mit dem FPÖ-Politiker Hans-Jörg Jenewein zum Thema „Querfront“ zur Deutschen Bank. Diese habe „Auschwitz und Zyklon B finanziert“. Doch sie sei nach dem Zweiten Weltkrieg nicht zerschlagen worden, sondern wurde zur größten Bank Europas. Das Haus sei eine „Verbrecherorganisation“, so die Fundamentalkritik von Dehm.


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